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Die Geschichte unserer Familie vor dem Jahr 1600

Allgemeiner Überblick

Brandenburg hatte bis zum Jahr 1600 schwere Zeiten durchlebt und wurde dabei von Aufstreben und Niederlagen gezeichnet. 1123 wurde Albrecht der Bär aus dem askanischem Haus mit der Nordmark belehnt. Diese so genannte Nordmark umfasste wahrscheinlich die Fläche der heutigen Bundesländer Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Teilen Sachsen-Anhalts. Das Gebiet war weder fest beschrieben noch in deutscher Hand. Erst mit Wendenkreuzzug konnte das Gebiet für das Deutsche Reich zurück gewonnen werden. Brandenburg wurde nun ab 1171 nicht nur auf dem Papier sondern auch real von Albrecht dem Bären beherrscht. Mecklenburg wurde dagegen vom Welfen Heinrich dem Löwen erobert. 

Die Markgrafen von Brandenburg nutzten die folgenden 150 Jahre für einen stetigen Gebietsausbau durch geschickte Heiratspolitik und Kriege. Der Barnim wurde 1230 und die Uckermark 1250 erobert. 1319 starb das Herrscherhaus der Askanier aus. Das Land wechselte anschließend mehrmals den Besitzer und diente vor allem während der wittelsbacher Herrschaft als Einnahmequelle, um die Kriege und Prunkbauten in Bayern zu finanzieren. 1412 wurde die Mark Brandenburg an die Hohenzollern übergeben, die sich erst durch einen Krieg gegen den märkischen Adel durchsetzen konnte.

Die folgenden Jahre war zwar fast ausschließlich durch Frieden gekennzeichnet, dennoch sorgten Dürren und die Pest im Ausgang des 16. Jahrhunderts für schwere Zeiten. Die Freiheit, die die Bauern noch in der Anfangszeit hatten, wurde nach und nach durch den Adel beschnitten. Letztendlich endete dies in der Erbuntertänigkeit der Landbevölkerung.

Familiärer Überblick

Leider können wir für diese Zeit keine durchgängig gesicherten Daten zu einzelnen Personen liefern, da sich durch eine sehr schwache Quellenlage viele Lücken ergeben. Dennoch versuchen wir diese Lücken durch Thesen zu schließen, um so ein wahrscheinliches Gesamtbild zu erreichen.

1273 wird das erste mal der Name Blankenburg in der Region erwähnt. In einer Urkunde aus diesem Jahr wird der Standortwechsel des Zisterzienserklosters Mariensee vom Parsteinsee nach Chorin beschlossen. Johann de Blankenburg tritt in dieser Urkunde als Zeuge auf. Erst 1316 folgt die nächste Erwähnung im Ort Ruhlsdorf, da hier der Ort als Zubehör zur Burg Liebenwalde benannt ist, die im Besitz der Ritter von Blankenburg und von Greifenberg ist. Beide adligen Familien sind in der Uckermark beheimatet und zählen dort zu den "nobiles". 

In Bernau wird 1388 und auch 1391 Wilke Blankenburg als Zeuge vor Gericht benannt. Wilke führt in beiden Erwähnungen weder den Zusatz "von" noch einen anderen Titel. Hier sind mehrere Deutungen möglich. Zum einen ist in dieser Zeit eine Reihe von Rittern ohne das "von" zu finden. Als Beispiel ist Tyle Sparr zu nennen. In diesem Fall müßte die Familie in der Folgezeit auch weiterhin auf den Zusatz verzichtet haben, da in späterer Zeit weiterhin kein "von" im Namen zu finden war. Eine zweite Möglichkeit ist der Verlust des Titels. Dieses wäre zum einen durch das Aussterben des askanischen Herrscherhauses und dem darauf folgenden offenen Aufruhr gegen die Wittelsbacher möglich. Zum anderen konnte ein Ritter durch eine Heirat mit einer Landfrau seinen Stand verlieren. Ebenso durften uneheliche Kinder zwar den Namen des Vaters führen, erbten aber nicht seinen Stand bzw. Titel. Eine dritte Möglichkeit für den Namen Blankenburg ohne das "von" ist die Benennung nach einem Hof, der vorher dem oben erwähnten Rittern gehörte. 

In Ruhlsdorf wird erst mehr als 250 Jahre später wieder ein Blankenburg erwähnt. Simon und Peter Blankenburg sind 1589 als Bauern in Ruhlsdorf benannt. Martin Blankenburg gibt sowohl Wiesen- als auch Weidezins aus Ruhlsdorf und aus Liebenwalde. Zudem ist Martin mit Jacob und Jürgen Blankenburg als Bürger in der Stadt Liebenwalde verzeichnet. Ein weiterer Jacob wohnte 1595 in der nahe gelegenen Stadt Biesenthal. Das Dorf Lichterfelde erscheint erst 1599 im familiären Blickfeld, da Ursula, die Tochter des bereits erwähnten Peter Blankenburg, in diesem Jahr nach Lichterfelde heiratet. Über mögliche frühere Namensträger in Lichterfelde gibt das Kirchenbuch leider keine Auskünfte. Ein Wechsel von Ruhlsdorf nach Lichterfelde war vor allem dadurch möglich, dass beide Orte zum Grundbesitz der Familie von Sparr gehörten. Durch die Pest wurden viele Familien getötet. Eine Übernahme eines nun unbesetzten Hofes war dem adligen Grundeigentümer durchaus willkommen. Aber auch das einheiraten eines Mannes und die anschließende Übernahme des Hofes seiner Frau ist möglich. 

 

 
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