Allgemein    

 

Das 17. Jahrhundert

allgemeiner Überblick

Die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts war für die Menschen der Region grausame Jahrzehnte, die nicht nur durch den Dreißigjährigen Krieg sondern auch durch die Pest 1630/31 und 1638-41 geprägt waren. Das Land verlor ein Großteil seiner Bevölkerung, zahlreiche Ernten wurden vernichtet und viele Gebäude wurden zerstört. Es war am Ende. Erst in der zweiten Hälfte konnte sich Brandenburg entwickeln. Der Staatsapparat wurde umgebaut und die allgemeine Wehrpflicht eingeführt. So konnten die entscheidenden Voraussetzungen für den weiteren Aufstieg Brandenburg-Preußens geschaffen werden.

In unserer Region sorgte der Bau des Finowkanals 1604 für einen wirtschaftlichen Aufschwung. Der Dreißigjährige Krieg führte hier jedoch zu einem gewaltigen Rückschritt. Am Ende des Jahrhunderts hatte die Stadt Eberswalde nur noch 146 Bürger. Auch die umliegenden Dörfer hatten lange unter den Kriegsfolgen zu leiden.

 

familiärer Überblick

Der erste Namensträger im Ort Lichterfelde war George Blanckenburg. Über George Blankenburg wissen wir bisher als einzige Jahreszahl das Jahr 1614. In diesem Jahr wird er im sogenannten "Erbregister von Lichterfelde vom Jahre 1614" als Einhüfner und der Lichterfelder Gutsherrschaft erbuntertänig und hofdienstpflichtig aufgeführt. Für die folgenden Jahre fehlen leider sämtliche Aufzeichnungen. Im nächstfolgenden Register des Ortes aus dem Jahr 1652, dem Landreiterverzeichnis für Niederbarnim, ist keine Erwähnung unserer Familie zu finden. Dieses Register ist jedoch nur unter gewissen Auflagen zu betrachten, da alle verzeichneten Personen in einem Alter jenseits der 40 sind und zu allen Orten der Zusatz "diese Pauren sind zum Kriege nicht zu gebrauchen" steht. es handelt sich also um ein Verzeichnis aller Personen im Landkreis, die nicht mehr für den Militärdienst zur Verfügung stehen. Durch das Fehlen jüngerer Personen ist anzunehmen, dass diese zum Aufbau der neuen preußischen Armee herangezogen wurden. Ein Fehlen des Namens Blankenburg bedeutet also nicht, dass die Familie nicht doch noch in Lichterfelde beheimatet war.

In den umliegenden Ortschaften finden sich zu dieser Zeit mehrere Familien mit unserem Namen. In Ruhlsdorf finden sich 1652 unter den 12 Bauern allein 4 mit dem Namen Blankenburg. Simon (46 Jahre), Peter (40), Joachim (46) und Davidt (60) finden sich im selben Verzeichnis wie das oben erwähnte "Landreiterverzeichnis für Niederbarnim". Das Alter aller aufgezählten Personen liegt bis auf eine Ausnahme oberhalb der 40 Lebensjahre und unterstützt damit die Vermutung, dass alle Jüngeren zum Kriegsdienst herangezogen wurden. Das Nachbardorf Stoltzenhagen verzeichnet unter den 13 Bauern Peter (40) und Hantz Blankenburg (40), wobei Peter der genannte Peter mit dem in Ruhlsdorf genannten Peter gleich sein könnte, da beide das selbe Alter besitzen.

Der nächste Namensträger in Lichterfelde war Andreas Blankenburg. Durch das Jahr seiner Vermählung 1682 lässt sich vermuten, dass er um 1655 geboren wurde. Er hatte den Bauernhof Nr. 6 inne und ist der Stammvater unseres Geschlechtes.

 

 

 
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